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Donnerstag, 26. Mai 2022
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Der Aarauer Autor Lukas Tonetto mit seinem ersten Roman "Die Standhaften".
Bild: Olivier Diethelm
Der Aarauer Schriftsteller Lukas Tonetto erzählt von seiner Leidenschaft für das Schreiben und wie er auf die Idee seines ersten Romans «Die Standhaften» gekommen ist, einem politischen Roman im historischen Gewand des 19. Jahrhunderts.
Als Lukas Tonetto an einem Novembertag 2014 hinter seinem Haus in Aarau Haselnüsse pflückte, dachte er darüber nach, wie es wohl früher war, wenn man von so etwas leben musste. Dann hatte er die Inspiration, eine kleine Adventsgeschichte über eine Bauernfamilie im 19. Jahrhundert zu schreiben, die ins Elend gestürzt wird und mit einer tollen Idee den wirtschaftlichen Aufstieg schafft, indem sie aus Haselnüssen einen gefragten Biersnack herstellt. Diese Kurzgeschichte wollte er drucken und binden lassen, um sie seiner Frau zu Weihnachten zu schenken. Noch am selben Abend fing er in seinem Notizbuch an zu schreiben. Nach etwa 30 Seiten merkte er, dass er erstens nicht bis Weihnachten fertig werde und zweitens sich daraus eine grössere Geschichte machen liesse.
«Wo soll sich die Geschichte abspielen, fragte ich mich zuerst und kam dann über Biersnack, Bier, Süddeutschland auf Bayern», erzählt der Schriftsteller. So tauchen die Leser von «Die Standhaften» in das Königreich Bayern von anno 1868 ein, das vom verschwenderischen Märchenkönig Ludwig II. regiert wird. Eine arme Bauernfamilie macht aus der Not eine Tugend und erwirbt sich durch den Handel mit veredelten Haselnüssen ein kleines Vermögen. Dieser Erfolg bleibt nicht ohne Einfluss auf die ländliche Gemeinschaft und die nahegelegene Kleinstadt. Dort gerät die Bauernfamilie mit einem Ölmüller in Konflikt, der als alter Revolutionär noch an die demokratische Freiheit glaubt. Mit Schwarzgeld baut er eine Schattenarmee gegen den König auf. Die wirtschaftlich aufsteigende Bauernfamilie kommt ihm politisch in die Quere. Nun heisst es Wirtschaft gegen Politik respektive Nusskönig gegen Ölbaron. Dann bricht der Krieg gegen Frankreich aus. Wer wird am Ende obsiegen: die wirtschaftlich agierende Bauernfamilie oder der politische Ölmüller?
«Es ist ein politischer Roman in einem historischen Gewand, mit eindeutigen Parallelen zur heutigen Zeit, wo man sich auch darüber streitet, wie weit darf man die Wirtschaft gewähren lassen und wie stark soll der Staat eingreifen dürfen. Da ist sehr viel der heutigen Schweiz drin. Sehr aktuell gerade in Bezug auf die Corona-Pandemie», erklärt Tonetto. Man könne den Roman ganz vordergründig als eine spannende Geschichte lesen oder auch hintergründig die verschiedenen Aspekte entdecken und verstehen. Das sei jedem selber überlassen.
330 Seiten umfasste das mit Bleistift geschriebene Urmanuskript, als Tonetto im Juli 2017 mit der Rohfassung des Romans fertig wurde. «Ich habe neben der Arbeit in meiner Kommunikationsagentur vor allem in meiner Freizeit geschrieben und zwischendurch das Ganze etwas ruhen lassen. Dann habe ich alles abgetippt, ausgedruckt, mehrmals überarbeitet und dann einem Freund, der Kunst- und Architekturhistoriker ist, sowie meiner Frau zum Lesen geben. Beide fanden es gut und konnten mir wertvolles Feedback geben.» Im Frühling 2018 stand die Endfassung und dann ging es auf Verlagssuche. Rund zwei Jahre dauerte es, bis Tonetto einen Verlagsvertrag unterschreiben konnte. Dann endlich kam der Roman in den Handel.
Mit acht Jahren habe er ein Schlüsselerlebnis gehabt und seine erste Geschichte geschrieben. Auch das Tagebuch habe ihn durch die Teenagerzeit begleitet, erzählt der Schriftsteller. «Mit 17 in der Kanti hat es mich dann so richtig gepackt.» Noch als Aarauer Kantischüler publizierte Tonetto anlässlich eines Aargauer Literaturwettbewerbes eine prämierte Kurzgeschichte. Es folgten mittlerweile vergriffene Veröffentlichungen in deutschen und Schweizer Verlagen, lange, berufsbedingte Reisen, freie journalistische Arbeiten, schliesslich die Gründung seiner Kommunikationsagentur, der er fast zehn Jahre als Partner vorstand.
Seit drei Jahren ist er selbstständiger PR-Berater. Dazu gibt er in einem kleinen Pensum Schulunterricht und arbeitet an weiteren Büchern. «Ein zweiter Roman ist in Arbeit. Thematisiert werden die gewaltsamen Proteste, wenn Wirtschaftstreffen wie G7 oder G20 stattfinden. Parallel dazu schreibe ich noch an einer lockeren Geschichte mit einem Tennisspieler aus den 1970er-Jahren als Hauptfigur», so Tonetto. Langweilig scheint es dem Schriftsteller also definitiv nicht zu werden und man darf gespannt auf seine nächsten Publikationen sein.
Von Olivier Diethelm
Der Aarauer Autor Lukas Tonetto mit seinem ersten Roman "Die Standhaften".
Bild: Olivier Diethelm
Der Aarauer Schriftsteller Lukas Tonetto erzählt von seiner Leidenschaft für das Schreiben und wie er auf die Idee seines ersten Romans «Die Standhaften» gekommen ist, einem politischen Roman im historischen Gewand des 19. Jahrhunderts.
Als Lukas Tonetto an einem Novembertag 2014 hinter seinem Haus in Aarau Haselnüsse pflückte, dachte er darüber nach, wie es wohl früher war, wenn man von so etwas leben musste. Dann hatte er die Inspiration, eine kleine Adventsgeschichte über eine Bauernfamilie im 19. Jahrhundert zu schreiben, die ins Elend gestürzt wird und mit einer tollen Idee den wirtschaftlichen Aufstieg schafft, indem sie aus Haselnüssen einen gefragten Biersnack herstellt. Diese Kurzgeschichte wollte er drucken und binden lassen, um sie seiner Frau zu Weihnachten zu schenken. Noch am selben Abend fing er in seinem Notizbuch an zu schreiben. Nach etwa 30 Seiten merkte er, dass er erstens nicht bis Weihnachten fertig werde und zweitens sich daraus eine grössere Geschichte machen liesse.
«Wo soll sich die Geschichte abspielen, fragte ich mich zuerst und kam dann über Biersnack, Bier, Süddeutschland auf Bayern», erzählt der Schriftsteller. So tauchen die Leser von «Die Standhaften» in das Königreich Bayern von anno 1868 ein, das vom verschwenderischen Märchenkönig Ludwig II. regiert wird. Eine arme Bauernfamilie macht aus der Not eine Tugend und erwirbt sich durch den Handel mit veredelten Haselnüssen ein kleines Vermögen. Dieser Erfolg bleibt nicht ohne Einfluss auf die ländliche Gemeinschaft und die nahegelegene Kleinstadt. Dort gerät die Bauernfamilie mit einem Ölmüller in Konflikt, der als alter Revolutionär noch an die demokratische Freiheit glaubt. Mit Schwarzgeld baut er eine Schattenarmee gegen den König auf. Die wirtschaftlich aufsteigende Bauernfamilie kommt ihm politisch in die Quere. Nun heisst es Wirtschaft gegen Politik respektive Nusskönig gegen Ölbaron. Dann bricht der Krieg gegen Frankreich aus. Wer wird am Ende obsiegen: die wirtschaftlich agierende Bauernfamilie oder der politische Ölmüller?
«Es ist ein politischer Roman in einem historischen Gewand, mit eindeutigen Parallelen zur heutigen Zeit, wo man sich auch darüber streitet, wie weit darf man die Wirtschaft gewähren lassen und wie stark soll der Staat eingreifen dürfen. Da ist sehr viel der heutigen Schweiz drin. Sehr aktuell gerade in Bezug auf die Corona-Pandemie», erklärt Tonetto. Man könne den Roman ganz vordergründig als eine spannende Geschichte lesen oder auch hintergründig die verschiedenen Aspekte entdecken und verstehen. Das sei jedem selber überlassen.
330 Seiten umfasste das mit Bleistift geschriebene Urmanuskript, als Tonetto im Juli 2017 mit der Rohfassung des Romans fertig wurde. «Ich habe neben der Arbeit in meiner Kommunikationsagentur vor allem in meiner Freizeit geschrieben und zwischendurch das Ganze etwas ruhen lassen. Dann habe ich alles abgetippt, ausgedruckt, mehrmals überarbeitet und dann einem Freund, der Kunst- und Architekturhistoriker ist, sowie meiner Frau zum Lesen geben. Beide fanden es gut und konnten mir wertvolles Feedback geben.» Im Frühling 2018 stand die Endfassung und dann ging es auf Verlagssuche. Rund zwei Jahre dauerte es, bis Tonetto einen Verlagsvertrag unterschreiben konnte. Dann endlich kam der Roman in den Handel.
Mit acht Jahren habe er ein Schlüsselerlebnis gehabt und seine erste Geschichte geschrieben. Auch das Tagebuch habe ihn durch die Teenagerzeit begleitet, erzählt der Schriftsteller. «Mit 17 in der Kanti hat es mich dann so richtig gepackt.» Noch als Aarauer Kantischüler publizierte Tonetto anlässlich eines Aargauer Literaturwettbewerbes eine prämierte Kurzgeschichte. Es folgten mittlerweile vergriffene Veröffentlichungen in deutschen und Schweizer Verlagen, lange, berufsbedingte Reisen, freie journalistische Arbeiten, schliesslich die Gründung seiner Kommunikationsagentur, der er fast zehn Jahre als Partner vorstand.
Seit drei Jahren ist er selbstständiger PR-Berater. Dazu gibt er in einem kleinen Pensum Schulunterricht und arbeitet an weiteren Büchern. «Ein zweiter Roman ist in Arbeit. Thematisiert werden die gewaltsamen Proteste, wenn Wirtschaftstreffen wie G7 oder G20 stattfinden. Parallel dazu schreibe ich noch an einer lockeren Geschichte mit einem Tennisspieler aus den 1970er-Jahren als Hauptfigur», so Tonetto. Langweilig scheint es dem Schriftsteller also definitiv nicht zu werden und man darf gespannt auf seine nächsten Publikationen sein.
Von Olivier Diethelm
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