Andreas von Arx
Der Rothrister Feuerwehr Kommandant im Interview
Der Kirchenchor St. Martin auf dem Landsgemeindeplatz in Appenzell.
Olten Lacht der Himmel, wenn Engel reisen? Entweder reisten nicht lauter Engel mit oder hielt sich das Wetter nicht an der Volksweisheit, denn es regnete beständig auf der Jahresreise des Kirchenchors St. Martin Olten, die heuer nach Appenzell führte. Da brauchte es gute Stimmung und ebensolche Kleider – beides war vorhanden. Präsident Patrik Flück hatte die Reise perfekt organisiert, insbesondere die Verpflegung «en route» auf dem langen Weg: ein reichhaltiges Zmorgesäckli mit Kaffee, vor Ort ein Apéro mit Appenzeller Käsefladen und auf dem Rückweg ein Zvieri mit weiteren Appenzeller Spezialitäten. Das Programm führte den Chor, zusammen mit dem Chorleiter Viktor Majzik und dem Organisten Francesco Saverio Pedrini, zunächst durch das Dorf mit seinen reich bemalten Häusern, begleitet von einer äusserst versierten Ortsführerin. Sie machte den Chor auf humorvolle Weise bekannt mit einer Fülle von Details aus Geschichte, Brauchtum und Mundart. Das machte hungrig, und so fuhr man auf zahlreichen Kurven zum Bergrestaurant Eggli auf 1200 m.ü.M., wo die kulinarischen Bedürfnisse bestens erfüllt wurden. Dem Regen zum Trotz konnte man das Panorama geniessen. Der Nachmittag brachte eine überraschende Herausforderung: unter kundiger Leitung galt es, im Dorf einen veritablen Jodelkurs zu absolvieren, was bei der Professionalität der Sängerinnen und Sänger anschliessend in einer gelungenen Darbietung auf dem Landsgemeindeplatz resultierte. Trotzdem wollte nicht jeder nun ins neue Fach wechseln und so wird der Chor weiter in St. Martin in Olten singen. Beim freien Spazieren fiel auf, wie ideenreich die Appenzeller ihre Gemeinde vermarkten. Auf der Heimfahrt zwischen einsamen Berghöfen und düsteren Nebelschwaden entstand das, was eine gute Chorreise ausmacht: das Gefühl von Zusammengehörigkeit.
Charlot Kanzso
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