Heiner Lüscher
Er und die Modellfluggruppe Zofingen zeigten Präsenz im Ferienpass.
Vom 27. bis 29. Juni sind die Gemeinden Holderbank,Brunegg und Möriken-Wildegg «Füür & Flamme» fürs Jugendfest. Im Interview verrät Brigitte Becker-Steimen, Präsidentin der Jugendfestkommission, was die Besuchenden alles erwartet.
Welches ist ihre liebste Jugend-festerinnerung aus vergangenen Jahren?
Vor drei Jahren war ich zum ersten Mal Präsidentin der Jugendfestkommission. Damals war der Bahnhof Wildegg noch im Umbau und die Aufstellung des Umzuges war eine Herausforderung. Punkt 10.15 Uhr setzte sich der «weisse Tazzelwurm» in Bewegung – eine riesige Erleichterung für mich. Ich konnte den ganzen Umzug sehr geniessen.
Nach drei Jahren ist es in Möriken-Wildegg wieder so weit: Das Jugendfest 2025 steht unter dem Motto «Füür & Flamme». Wie kam es dazu?
Die Jugendfestkommission hat Ideen für ein Jugendfestmotto gesammelt und das Motto «Füür & Flamme» kam mit zwei weiteren Vorschlägen zum Stichentscheid in die Schule.
Besonders toll finde ich die gestalterische Umsetzung des Themas auf unseren Flyern und Plakaten. Die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe Hellmatt haben viele spannende Vorschläge zu Handen der Jugendfestkommission ausgearbeitet. Die Kommission war von der Kreativität der Schülerinnen und Schüler sehr beeindruckt. Ausgewählt wurde der Vorschlag von einer Gruppe Schülerinnen, die sich anschliessend für die definitive Gestaltung nochmals sehr engagiert hat.
Den Festumzug begehen die Schulkinder traditionellerweise in Weiss. Warum ist das eigentlich so?
Die Jugendfeste in der Region des Berner Aargaus haben eine sehr lange Tradition. Schon in der ursprünglichen Form waren es die Feiern zum Schuljahresschluss.
An diesem Tag wurden früher besonders gute Schüler mit dem Jugendfestbatzen ausgezeichnet und belohnt, eine Tradition, die auch heute noch in anderer Form weiterlebt.
In der Biedermeierzeit, um 1850, erhielten die Jugendfeste eine neue Prägung zur heutigen Form. In dieser Zeit war es für die Herren Mode, einen Frack mit Zylinder zu tragen. Die Damen trugen europaweit Chemisenkleider, das waren tunikaartige, lange Kleider, meist mit grossem Ausschnitt und unter der Brust gebunden. Diese Kleider waren häufig aus weissem Musselin genäht und mit rosa oder blauen Stoffbändern geschmückt.
Die traditionellen Blumenkränzli und die Biedermeiersträusse wurden, wie es der Name sagt, in der Biedermeierzeit erstmals in dieser Art gebunden.
Die heutigen «weissen» Jugendfestumzüge sind jeweils der festliche Höhepunkt jedes Jugendfestes.
Auf dem Festgelände gibt es ein vielfältiges Unterhaltungsangebot. Worauf dürfen sich die Besuchenden freuen?
Die Atmosphäre auf dem Festplatz inmitten des Dorfes gleicht dem Standplatz von einem Zirkus. Die Beizli- Zelte sind alle zu einer Art Innenhof ausgerichtet. An den Abenden wird es mit der Beleuchtung noch stimmiger als es sowieso schon ist. Wir haben sechs verschiedene Beizli, die von den Vereinen aus den drei Dörfern geführt werden. Das kulinarische Angebot reicht von Fischknusperli über Chäsbrätel, Panini, Schnitzelbrot und Flammkuchen bis zu frischen Waffeln und Kaffeespezialitäten.
Nebst den kulinarischen Genüssen gibt es Spiele wie Harassenklettern, einen Escape Room, Basteln für Kinder und den Besuch eines Zauberclowns.
Welche Showacts im Eventzelt darf man keinesfalls verpassen?
Persönlich freue ich mich sehr auf den Auftritt der Gruppe «Baden brennt», die am Samstagabend mit einer Feuershow auftreten wird. Natürlich haben wir verschiedene Bands engagiert, so die mitreissende Brassformation «BrassUf» aus dem Kanton Luzern, die am Freitagabend den Auftakt machen wird. Darauf folgt die Band «Laika» aus Olten, die das Publikum mit Rock und Pop begeistern wird. Am Samstagabend gibt es rockige und funkige Klänge mit «Bomb19» aus Lenzburg. Am Sonntag spielt «Hilfssheriff Tom» für kleine und grosse Kinder.
Gibt es für das OK besondere Herausforderungen zu bewältigen, da neben Möriken-Wildegg auch Holderbank und Brunegg mitfeiern?
Es ist das Jugendfest der Kreisschule Chestenberg. Teile des Festes, wie die Zapfenstreichfeiern am Freitagabend finden dezentral statt. Es gibt in Holderbank, in Brunegg und in Möriken-Wildegg je eine Feier mit Darbietungen der Schülerinnen und Schüler aus den einzelnen Dörfern. Mit gesamthaft über 900 Schulkindern ist die Schule mit dem Samstagnachmittagsprogramm gefordert. Für die jüngeren Kinder gibt es einen Spielnachmittag und für die grösseren Schüler Sport und Spiel in der Badi.
Wenn drei Dörfer in das Fest involviert sind, so bedeutet dies, dass überall die Informationen fliessen müssen, dass in drei Dörfern der Dorfschmuck organisiert wird und möglichst viele Vereine in die Festorganisation eingebunden werden sollen. Ein Fest dieser Art ist nur möglich durch das Engagement von vielen Vereinen und freiwilligen Helfenden. Eine grosse Herausforderung ist die Organisation des Jugendfestumzuges mit über tausend Teilnehmenden vom Bahnhof Wildegg über das Steinlerquartier zum Festplatz in Möriken. Der Verkehrsdienst der Feuerwehr Chestenberg leistet dafür einen minutiös getakteten Einsatz. Ein grosses Dankeschön an dieser Stelle an alle Angehörigen der Feuerwehr!
Wo wird man Sie während des diesjährigen Fests besonders häufig antreffen?
Ich werde die ganzen drei Tage auf dem Festplatz anzutreffen sein.
Sie haben das letzte Wort. Was möchten Sie unseren Leserinnen und Lesern noch mitteilen?
Ich möchte an dieser Stelle allen danken, die sich mit «Füür & Flamme» für das Jugendfest einsetzen. Ein Fest dieser Art braucht viele Helferinnen und Helfer! Diese freiwilligen Einsätze beim Bogenschmücken, beim Festzeltaufbau und beim Wirten in einem Festbeizli bringen tolle Begegnungen und geben «Kitt» in den Dorfgemeinschaften. Danke für jede Unterstützung!
Interview: Adrian Oberer
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