Andreas von Arx
Der Rothrister Feuerwehr Kommandant im Interview
Annabelle Gossweiler-Furter, Präsidentin Verein für behinderte Hunde, mit ihren fünf Schützlingen DiDi, Kaya, Viorel, Butch und Happy (v. l.).
Bild: zvg
Der Verein für behinderte Hunde steht betroffenen Hundehaltern gerne mit Rat und Tat zur Seite. Auch mit einem Handicap können die meisten Hunde ein glückliches Leben führen, wie Präsidentin Annabelle Gossweiler-Furter aus eigener Erfahrung zu berichten weiss.
Kölliken «Dass ich selbst zu einem behinderten Hund kam, hat sich eigentlich durch Zufall ergeben», erinnert sich Annabelle Gossweiler-Furter. «Ich bin auf Facebook in verschiedenen Tierschutzgruppen aktiv und stiess 2016 auf Kathy in Rumänien, die mit gelähmten Hinterbeinen auf einen Rolli angewiesen war. Kathy liess mich einfach nicht mehr los.» Obwohl das Umfeld ihr geraten habe, lieber die Finger von so etwas zu lassen, wollte sie diese Hündin unbedingt adoptieren.
Dazu habe sie sich intensiv mit der Thematik behinderter Hunde befasst und auch die damalige Vereinspräsidentin Susanne Karrer angerufen, um sich zu informieren, was so auf sie zukommen werde. Dann fasste sie den Entschluss, Kathy in Bukarest abzuholen und sie bei sich aufzunehmen.
«Als Kathy dann bei mir war, kamen im alltäglichen Umgang mit ihr viele Folgefragen auf. Gerade in den Anfangszeiten hat mich der Verein mit viel Fachwissen und Erfahrungswerten unterstützt, denn zu Beginn braucht es viel Geduld, bis sich auch gewisse Routinen entwickeln», erzählt Annabelle. «Mittlerweile habe ich fünf Hunde mit Handicap, bin seit 2016 mit dem Verein für behinderte Hunde in Kontakt und durfte 2021 das Amt als Präsidentin antreten»
Hunde können aus unterschiedlichen Gründen behindert sein. Ein Unfall ändert die Situation und stellt Hundehaltende von jetzt auf gleich vor grosse Herausforderungen. Zunehmende Altersgebrechen wie etwa Blindheit oder Kraftverlust kommen langsam, dann kann man sich darauf einstellen. Es gibt auch zuchtbedingte Behinderungen. So ist zum Beispiel bei der französischen Bulldogge der Bandscheibenvorfall ein bekanntes Krankheitsbild. Viele behinderte Hunde, die aus dem Ausland kommen, wurden misshandelt oder angefahren und im Anschluss nicht richtig behandelt.
«Informieren, beraten und helfen sind die Kernkompetenzen unseres Vereins», betont Annabelle. «Gerade in Akutfällen können wir den betroffenen Hundehaltenden die erste Angst nehmen, sie bei den weiteren Schritten beraten und begleiten.» Zu den vier Hauptpunkten gehörten Taub- und Blindheit, amputierte Gliedmassen und Lähmungen. Gerade letzteres habe den grössten Beratungsbedarf.
Zudem arbeite der als gemeinnützige Organisation anerkannte Verein mit Fachstellen, Tierärzten und Physiotherapeuten zusammen. Mitglieder profitierten von einem grossen Netzwerk und tollen Aktivitäten durch das Jahr.
Bei einer Adoption eines behinderten Hundes aus dem Ausland müsse man sich im Klaren sein, dass die Angaben der Tierschutzorganisationen oftmals nicht hundertprozentig zutreffend seien und sämtliche Untersuchungen in der Schweiz bei Bedarf wiederholt werden sollten, nur um ganz sicher zu gehen, wie es um den Hund wirklich bestellt ist, merkt Annabelle an. Wichtig sei es, sich vorgängig zu informieren, was da auf einen zukäme, auch kostentechnisch.
Da sei der Verein für behinderte Hunde die richtige Adresse – auch, um jemanden mit behindertem Hund kennenzulernen und quasi mal «reinzuschnuppern».
«Es hängt von der Behinderung selbst wie auch vom Charakter ab, wie gut ein Hund damit zurecht kommt. Ein blinder Hund hat je nach Angstpotenzial natürlich mehr Mühe als ein Hund, dem ein Gliedmass amputiert werden musste», hält Annabelle fest. «Erstaunlicherweise kommen die meisten Hunde sehr gut mit ihren Einschränkungen klar, besser sogar als manche Menschen. Wir waren mit unseren Rollihunden auch schon an Schulen, um zu zeigen, dass es normale Hunde sind, auch wenn sie hinten gelähmt sind. Sie wollen herumtoben, spielen, schnüffeln, einfach Hund sein. Auch mit ihnen kann man problemlos in die Hundeschule gehen und mit ihnen arbeiten. Das macht Spass und ist sehr gut für die Teambildung Mensch-Hund.»
Bereits zum 8. Mal organisiert der Verein für behinderte Hunde den Handicap-Day, der dieses Mal am Sonntag, 2. Juni, von 10 bis 17 Uhr in der Halle5737 in Menziken stattfindet. Es warten Vorführungen zum Thema Training mit Handicap-Hunden, zwei Plauschparcours, ein Vortrag über die Darmgesundheit, viele Stände, fachkompetente Personen in verschiedenen Bereichen und vieles mehr.
«Der Handicap-Day ist eine wunderbare Gelegenheit, um sich kennenzulernen, auszutauschen, zu lachen und einen lustigen Tag mit den Hunden zu verbringen, egal ob mit oder ohne Behinderung», so Annabelle. «Es sind alle herzlich willkommen und wir freuen uns sehr auf diesen Tag.»
Weitere Infos zum Verein: behinderte-hunde.ch
Von Olivier Diethelm
Am Sonntag, den 2. Juni, steht der 8. Handicap-Day an und der findet dieses Mal von 10 bis 17 Uhr in der Halle5737 in Menziken statt. Es sind alle mit oder ohne (behinderten) Hund herzlich willkommen.
Es erwarten Sie zahlreiche Info- und Verkaufsstände, die zum Stöbern und Verweilen einladen. Experten wie Physiotherapeuten stehen bereit, um Fragen rund um die Gesundheit von Hunden zu beantworten und Physiotherapieübungen zu erklären. Ausserdem erhalten Sie fachkundige Beratung zu Themen wie Kinesiologie, Tierkommunikation, Aromatherapie, Homöopathie, Bachblüten, Vitalpilze, Nahrungsergänzungen und vielem mehr. Kommen Sie vorbei und entdecken Sie alles in Ruhe und ohne Verpflichtungen.
An diesem Handicap-Day werden auch Vorführungen zum Thema Training mit Handicap-Hunden stattfinden. Unter anderem wird Stefanie Gast von MPS-Dogs erläutern, wie man mit Blindenhunden, Rolli-Hunden und anderen Handicap-Hunden trainieren kann. Monika Calmes von Tauberhund wird anhand von Videos und einem Vortrag erklären, welche Besonderheiten beim Training von tauben Hunden wichtig sind. Die Firma Natuvisan wird einen spannenden Vortrag zum Thema Darmgesundheit halten und die Bedeutung eines gesunden Darms für einen gesunden Körper aufzeigen.
Natürlich bleibt auch Zeit, um sich kennenzulernen, auszutauschen, zu lachen und einen lustigen Tag mit den Hunden zu verbringen. Die Hundeschulen MPS-Dogs und Führung auf Hundehöhe werden einen abwechslungsreichen Plauschparcours und Fitnessparcours bereitstellen, der sowohl für eingeschränkte als auch für normale Hunde-Mensch-Teams geeignet ist. Der Spass steht hierbei klar im Vordergrund.
Für das leibliche Wohl ist ebenfalls bestens gesorgt. Lassen Sie sich mit köstlichen Flammkuchen/Pizzen (auch in veganer Variante erhältlich) und erfrischenden Getränken oder einem leckeren Soft Ice verwöhnen. Geniessen Sie die Atmosphäre und führen Sie anregende Gespräche mit Ihren Mitbesuchern.
Der Verein für behinderte Hunde (behinderte-hunde.ch) dankt allen Sponsoren herzlich und freut sich auf viele Besucher/innen sowie einen spannenden und abwechslungsreichen Tag.
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