Andreas von Arx
Der Rothrister Feuerwehr Kommandant im Interview
Ein beliebter Ort, der Kinderaugen zum Leuchten bringt: die Ludothek in Zofingen. An Kundschaft fehlt es hier nie und das mittlerweile seit 1974, als Francine Fritze erstmals die Tore öffnete. Nun feierten ehemalige sowie aktuelle Mitarbeitende ihr 50-jähriges Bestehen. Dabei überreichte auch die Stadt ihre Glückwünsche.
Zofingen Als schweizweit zweite ihrer Art öffnete die Zofinger Ludothek im Jahre 1974 offiziell ihre Tore. Dafür gesorgt hat Francine Fritze, die heute noch jeden Dienstag im Team der Ludothek mit anpackt. Inspiriert wurde die heute 87-Jährige durch einen Bericht über Ludotheken, den die Journalistin Heidi Roth 1972 im Magazin «Wir Eltern» veröffentlichte – denn auf einer Paris-Reise soll Roth erstmals eine Ludothek entdeckt haben.
Als Francine Fritzes Mann sie in ihrem Vorhaben bestärkte, entschied sie sich endgültig, es zu wagen, wie sie erzählt. «Das ist ein Frauenfurz und wird nicht länger als zwei Jahre anhalten», war einer der bissigen Kommentare, die sich die Oftringerin anfänglich anhören musste. Sie zog ihr Vorhaben dennoch durch. Die Ludothek bewies sich nicht nur zwei oder zehn Jahre erfolgreich, nein, sie schaffte es ganze 50 Jahre; ein Erfolg, der am 27. August gemeinsam gefeiert wurde.
Mit rund 250 Spielen eröffnete Francine Fritze anfänglich im zweiten Stock der Alten Kanzlei in Zofingen ihre Ludothek. «Es gab keine Heizung und die Fenster waren auch nicht vorhanden», mag sie sich erinnern. Gemeinsam mit ihrem Mann brachte sie die Räumlichkeiten auf Vordermann. Später zog die Ludothek in die Kustorei. Im Dezember 2002 erfolgte schlussendlich der Umzug in die Räumlichkeiten an der Junkerbifangstrasse 6, wo sich die Ludothek heute noch befindet.
Irene Kleeb und Elisabeth Bauer betätigen sich mittlerweile seit 32 Jahren im Team der Ludothek und blicken auf einige Momente zurück, die in Erinnerung geblieben sind. Beispielsweise wie die Ausleihen anfänglich noch mit Kärtchen und Stempel administriert wurden. Bis die Ludothek von der Siegfried AG, wo Francine Fritzes Mann tätig war, einen gebrauchten Computer geschenkt bekam. «Als dann die Jahrtausendwende kam, brach unser System zusammen», besinnen sich die beiden Frauen. So mussten die Daten daraufhin alle neu erfasst werden.
Während die Kundschaft in der Ludothek Zofingen nie ausgeblieben ist, musste schon mehr als einmal nach neuen Mitarbeitern Ausschau gehalten werden. Zuletzt im Januar dieses Jahres. Mit Wirkung: Rund sieben neue ehrenamtliche Mitarbeitende sind hinzugestossen. «Zum ersten Mal haben wir auch drei Männer, die mitmachen», freut sich Irene Kleeb.
Das Wetter am 27. August spielte prächtig mit. Francine Fritze konnte gemeinsam mit 15 ehemaligen sowie 22 aktuellen Ludothekarinnen und Ludothekaren den 50. Geburtstag ihrer Ludothek feiern. Auch seitens der Stadt konnten Glückwünsche in Form von Blumen und einem kleinen Zustupf in die Kasse von der Stadtpräsidentin Christiane Guyer entgegengenommen werden. Zudem stimmten die Vitrinen der Ludothek den einen oder anderen nostalgisch. Darin zu sehen waren verschiedenste Spiele aus den 70er Jahren; beispielsweise die ersten Playmobil-Püppchen oder ein damals noch futuristisch anmutendes Roboterspiel.
Bis am 28. September kann noch sämtliche Spielware – ausgeschlossen sind Playmobil- und Legosets – für 50 Rappen ausgeliehen werden. Eine Aktion anlässlich des Jubiläums, die «Preise wie damals» vorsieht.
Von Gemma Chillà
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