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Sonntag, 29. Januar 2023
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Wenn es eindunkelt, beginnt in diesen Tagen ihre Arbeit: Die Chlauschlöpfer rufen mit ihren Geisseln den Samichlaus. Doch anstelle des lieblichen, alten Mannes im weissen Bart werden die Niederlenzer Haushalte von einer ganzen Gruppe von Chläusen heimgesucht. Der Chlauschlöpferverein Niederlenz setzt sich Jahr für Jahr dafür ein, dass die einzigartige Tradition weitergeführt wird.
Niederlenz Am 13. Dezember können sich die Niederlenzer Frauen ihre Schminke sparen. Ab 16 Uhr streifen vier Gruppen von Chläusen mit je einem Jüngferli, einem König und einem Schwarzen durchs Dorf und drücken jeder Frau einen Schmatzer auf die Backe. Die Kinder kommen weniger gut weg: Mädchen werden schwarz angemalt und die Buben bekommen die Ruten zu spüren.
Der Präsident des Chlauschlöpfervereins Marco Eberhard schwelgt in Erinnerungen: «Früher rannten wir vor den Chläusen davon und sie jagten uns durch die Büsche hinterher». Heute gäbe es aber höchstens noch einen kleinen Klaps auf den Oberschenkel. «Wir wollen ja, dass der Brauch weitergepflegt wird und nicht in Verruf kommt.»
Das ist gar nicht so einfach. «Es gibt immer wieder Leute, die nichts mit dem Brauch anfangen können und sich bei der Polizei über den Lärm der Chlauschlöpfer beschweren», erzählt er. Deshalb hat sich der noch junge Verein der Chlauschlöpfer zum Ziel gesetzt, Neuzuzüger über den Brauch aufzuklären und das Fest für die ganze Bevölkerung attraktiv zu machen.
So findet seit ein paar Jahren neben dem Chlausenumzug zusätzlich ein Fest auf dem neuen Dorfplatz statt. «Es kommen jedes Jahr mehr Leute», freut sich Marco Eberhard. Um 20 Uhr unterbrechen die Chläuse ihre Tour durch Niederlenz und schauen am Dorfplatz vorbei. «Das ist für die Kinder immer ein Highlight. Vor den gfürchigen Chläusen haben die meisten schon noch Schiss», so der Präsident der Chlauschlöpfer Niederlenz schmunzelnd.
Den Brauch der Weissen und Schwarzen gibt es in dieser Art nur in Niederlenz. Eine vergleichbare, heute noch aktiv gelebte Tradition, findet sich in der Region höchstens bei der Hallwiler Chlausjagd. Auch dort besteht die Chlausgruppe aus fix vorgegebenen Figuren, die alle eine andere Aufgabe haben.
In Niederlenz trägt das Jüngferli (in weiss) den Sack mit Nüssen und Mandarinen, die er an die Kinder verteilt. Der König (ebenfalls in weiss) hat das Wort und trägt das Kässeli für die Kollekte. Der Schwarze wird aufwändig geschminkt und hat immer einen Lippenstift dabei, damit die geküssten Frauen gekennzeichnet sind.
Die Chläuse fordern eine Kollekte ein, die dem Verein der Chlauschlöpfer Niederlenz zugute kommt. Aus dem Vereinskässeli werden diverse Ausgaben zur Erhaltung des Brauches bezahlt und vor allem Gaben für alle Kinder gekauft, welche am Chlauschlöpf-Wettbewerb, am Sonntag, 9. Dezember, teilnehmen.
«Niederlenz war immer eine Hochburg des Chlauschlöpfens», so der Vereinspräsident. Vor 20, 30 Jahren haben regelmässig um die 120 Niederlenzer Chlauschlöpfer an diesem Wettbewerb teilgenommen. Dann wurden es immer weniger, bis es vor ein paar Jahren nur noch um die 40 Teilnehmer waren. «Heute hört man die Kinder wieder mehr chlöpfen am Abend», freut sich Marco Eberhard. So seien es mittlerweile wieder fast so viele wie früher. Die unermüdliche Brauchtumspflege trägt also bereits Früchte.
Irene Müller
Wenn es eindunkelt, beginnt in diesen Tagen ihre Arbeit: Die Chlauschlöpfer rufen mit ihren Geisseln den Samichlaus. Doch anstelle des lieblichen, alten Mannes im weissen Bart werden die Niederlenzer Haushalte von einer ganzen Gruppe von Chläusen heimgesucht. Der Chlauschlöpferverein Niederlenz setzt sich Jahr für Jahr dafür ein, dass die einzigartige Tradition weitergeführt wird.
Niederlenz Am 13. Dezember können sich die Niederlenzer Frauen ihre Schminke sparen. Ab 16 Uhr streifen vier Gruppen von Chläusen mit je einem Jüngferli, einem König und einem Schwarzen durchs Dorf und drücken jeder Frau einen Schmatzer auf die Backe. Die Kinder kommen weniger gut weg: Mädchen werden schwarz angemalt und die Buben bekommen die Ruten zu spüren.
Der Präsident des Chlauschlöpfervereins Marco Eberhard schwelgt in Erinnerungen: «Früher rannten wir vor den Chläusen davon und sie jagten uns durch die Büsche hinterher». Heute gäbe es aber höchstens noch einen kleinen Klaps auf den Oberschenkel. «Wir wollen ja, dass der Brauch weitergepflegt wird und nicht in Verruf kommt.»
Das ist gar nicht so einfach. «Es gibt immer wieder Leute, die nichts mit dem Brauch anfangen können und sich bei der Polizei über den Lärm der Chlauschlöpfer beschweren», erzählt er. Deshalb hat sich der noch junge Verein der Chlauschlöpfer zum Ziel gesetzt, Neuzuzüger über den Brauch aufzuklären und das Fest für die ganze Bevölkerung attraktiv zu machen.
So findet seit ein paar Jahren neben dem Chlausenumzug zusätzlich ein Fest auf dem neuen Dorfplatz statt. «Es kommen jedes Jahr mehr Leute», freut sich Marco Eberhard. Um 20 Uhr unterbrechen die Chläuse ihre Tour durch Niederlenz und schauen am Dorfplatz vorbei. «Das ist für die Kinder immer ein Highlight. Vor den gfürchigen Chläusen haben die meisten schon noch Schiss», so der Präsident der Chlauschlöpfer Niederlenz schmunzelnd.
Den Brauch der Weissen und Schwarzen gibt es in dieser Art nur in Niederlenz. Eine vergleichbare, heute noch aktiv gelebte Tradition, findet sich in der Region höchstens bei der Hallwiler Chlausjagd. Auch dort besteht die Chlausgruppe aus fix vorgegebenen Figuren, die alle eine andere Aufgabe haben.
In Niederlenz trägt das Jüngferli (in weiss) den Sack mit Nüssen und Mandarinen, die er an die Kinder verteilt. Der König (ebenfalls in weiss) hat das Wort und trägt das Kässeli für die Kollekte. Der Schwarze wird aufwändig geschminkt und hat immer einen Lippenstift dabei, damit die geküssten Frauen gekennzeichnet sind.
Die Chläuse fordern eine Kollekte ein, die dem Verein der Chlauschlöpfer Niederlenz zugute kommt. Aus dem Vereinskässeli werden diverse Ausgaben zur Erhaltung des Brauches bezahlt und vor allem Gaben für alle Kinder gekauft, welche am Chlauschlöpf-Wettbewerb, am Sonntag, 9. Dezember, teilnehmen.
«Niederlenz war immer eine Hochburg des Chlauschlöpfens», so der Vereinspräsident. Vor 20, 30 Jahren haben regelmässig um die 120 Niederlenzer Chlauschlöpfer an diesem Wettbewerb teilgenommen. Dann wurden es immer weniger, bis es vor ein paar Jahren nur noch um die 40 Teilnehmer waren. «Heute hört man die Kinder wieder mehr chlöpfen am Abend», freut sich Marco Eberhard. So seien es mittlerweile wieder fast so viele wie früher. Die unermüdliche Brauchtumspflege trägt also bereits Früchte.
Irene Müller
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