Nik Hartmann
führt als Erzähler durch die Rocky Horror Show im Theater 11 Zürich
Erica Fankhauser: «Die Natur um sich herum bewusst wahrnehmen, gehört auch zur Achtsamkeit».
Bild: zvg
Achtsamkeit gewinnt in der heutigen schnelllebigen und hoch technisierten Welt immer mehr an Bedeutung. Ihre positive Wirkung ist wissenschaftlich belegt. Durch eine achtsame Haltung verspürt man langfristig mehr Liebe, Zufriedenheit und Lebensfreude. Dies wirkt sich auch sehr positiv auf seine Umwelt aus.
Den Moment bewusst, ohne zu urteilen wahrnehmen, ganz beim Tun verweilen, ohne sich ablenken zu lassen– so kann man die Achtsamkeit beschreiben. Für die meisten Menschen ist das in der heutigen Gesellschaft sehr schwierig umzusetzen. Sie haben einerseits zu viel um die Ohren und sind andererseits permanent zahlreichen äusseren Reizen ausgesetzt, wobei das Gehirn gezwungen wird, nonstop auf Hochtouren zu arbeiten. Diese Reizüberflutung führt zu einem innerlichen Stress und man funktioniert nur noch, ohne sich selbst noch wahrzunehmen. Eine solche ständige Überforderung kann sowohl physische wie auch psychische Beschwerden auslösen. Doch so weit muss es gar nicht kommen, wenn man bewusster im Leben steht.
Mit dem Achtsamkeitstraining erlernt man u.a. die Fähigkeit, sich bewusst zu sein, was im Moment in einem selbst und in seiner Umgebung passiert, ohne dies zu bewerten. Es geht darum, das, was gerade geschieht, neutral und sachlich zu betrachten, und somit gelassener im Leben zu stehen.
Kinder seien eigentlich von Geburt an sehr achtsam, verlören aber diese natürliche Achtsamkeit durch viele äussere Einflüsse, sagt Erica Fankhauser. Als Coach mit langjähriger pädagogischer Erfahrung arbeitet sie gerne mit Lehrpersonen zusammen, die dann selbst gestärkt die achtsame Haltung an ihre Schülerinnen und Schüler weitergeben können. Dafür habe sie die «Toolbox Natürlich Kind – für Achtsamkeit in der Schule» und «Natürlich Achtsam – für Achtsamkeit in pädagogischen Berufen» entwickelt, die bei den Lehrpersonen und Kindern grossen Anklang fänden. Wenn man die Achtsamkeit verinnerliche, könne man diese als Eltern, Lehrperson oder auch als Führungskraft in einem Unternehmen vorleben. Die achtsame Haltung werde von Kindern oder Mitarbeitern übernommen und weitergeführt.
Beim 1-zu-1 Coaching kann Erica Fankhauser auf einen grossen Ausbildungs- und Erfahrungsschatz zurückgreifen und bei ihrer Arbeit das Bewusstseinstraining mit anderen wertvollen Techniken kombinieren. Achtsamkeit heisse auch, sich selber wahrzunehmen und auf Signale des Körpers zu achten. «Unser Körper kennt uns oft besser als wir uns selbst», sagt sie. Wenn man merke, etwas stimmt nicht mehr, könne man rechtzeitig darauf reagieren und entsprechend etwas ändern.
Sie sei selber vor rund 20 Jahren das erste Mal mit der Achtsamkeit in Berührung gekommen, als sie ein Burnout hatte, erzählt Erica Fankhauser. Hätte sie ihr heutiges Wissen damals schon gehabt, hätte sie vielleicht einen anderen Weg genommen und es hätte gar nicht erst so weit kommen müssen. Für ihre Arbeit sei diese persönliche Erfahrung sehr wertvoll.
Neben ihrem Angebot für Schulen, an der PHLU und für Unternehmen, als Coach und Therapeutin führt Erica Fankhauser auch verschiedene Yoga- und Meditationskurse in Muhen durch. Dabei spielen die «verkörperte Bewegung» (embodied movement) und «verbundene Atmung» (connected breathing) eine grosse Rolle. Auch achtsames Malen (Mandalas), Achtsamkeit-Retreats (tägige Kurse oder Wochenende im Kloster) und weitere Kurse stehen bei ihr auf dem Programm.
www.erica-fankhauser.ch
www.achtsamkeitschweiz.ch
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